Herbert Wehner (*11. Juli 1906 in Dresden; †19. Januar 1990 in Bonn) war ein deutscher Politiker, der sowohl in der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) als auch in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) eine bedeutende Rolle spielte. Sein politisches Wirken prägte die Bundesrepublik Deutschland maßgeblich.

Auf Position 182 (225, 200) in unserem monatlichen Ranking.

Karriere

Wehner trat 1927 der KPD bei und wurde 1930 in den sächsischen Landtag gewählt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ging er ins Exil und arbeitete in verschiedenen europäischen Ländern für die KPD. 1946 trat er der SPD bei und wurde 1949 in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er bis 1983 angehörte. Von 1966 bis 1969 war er Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen und von 1969 bis 1983 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.

Bedeutende Werke

Wehner verfasste mehrere Schriften, darunter "Selbstbesinnung und Selbstkritik" (1942) und "Notizen" (1946), in denen er seine politischen Erfahrungen reflektierte. Seine Reden im Bundestag sind für ihre Schärfe und Prägnanz bekannt.

Hintergrund und Privates

Geboren als Sohn eines Schuhmachers, wuchs Wehner in einfachen Verhältnissen auf. Er war zweimal verheiratet: zuerst mit Charlotte "Lotte" Scheffel und später mit Greta Burmester. Wehner war bekannt für seine Disziplin und seinen strengen Arbeitsstil.

Positionen und Engagement

Wehner setzte sich für die Integration der SPD in das politische System der Bundesrepublik ein und förderte die Ostpolitik der sozialliberalen Koalition. Er war ein Verfechter der parlamentarischen Demokratie und engagierte sich für die Aussöhnung mit den östlichen Nachbarn Deutschlands.

Handlungen und Auswirkungen

Als Fraktionsvorsitzender trug Wehner maßgeblich zur Stabilität der sozialliberalen Koalition bei und beeinflusste die Innen- und Außenpolitik der Bundesrepublik. Seine Arbeit legte den Grundstein für die Regierungsfähigkeit der SPD und prägte die politische Kultur Deutschlands nachhaltig.

Sonstiges

Wehner war bekannt für seine scharfen rhetorischen Fähigkeiten und seine Fähigkeit, politische Gegner mit präzisen Argumenten zu konfrontieren. Sein Spitzname "Zuchtmeister" zeugt von seiner strengen Führung innerhalb der SPD-Fraktion.

Weblinks

Zusammenfassung

Herbert Wehner war eine zentrale Figur der deutschen Nachkriegspolitik, die durch ihre Wandlung vom Kommunisten zum Sozialdemokraten und ihre prägende Rolle in der SPD die politische Landschaft Deutschlands maßgeblich beeinflusste. Sein Engagement für Demokratie und Aussöhnung sowie seine rhetorische Brillanz machen ihn zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Politikgeschichte.