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Unter Evolution (lat.: Entwicklung) verstehen wir heute die Entwicklung der biologischen Arten (Tiere und Pflanzen).

Als der französische Naturforscher Georges-Louis Buffon (1707-1788) an seinem 44-bändigen Werk "Naturgeschichte" arbeitete, fiel ihm auf, dass manche Tier- und Pflanzenarten aus anderen hervorgegangen sein müssen. Als einer der ersten äußerte er die Idee von der Entwicklung, der "Evolution". Allerdings hatte Bufton - wie auch einige andere Wissenschaftler - keine Beweise für diese Theorie.

Dies änderte sich mit dem englischen Biologen Charles Robert Darwin (1809-1882). 1837 ging Darwin an Bord der Brigantine HMS »Beagle«‚ um die Welt zu umsegeln. Die wissenschaftliche Expedition war für zwei Jahre geplant, sollte aber fünf dauern. Zum Programm gehörten . Zwischenlandungen in Südamerika, auf verschiedenen Südseeinseln und in Australien. Darwin stellte neue Seekarten her, machte sich Aufzeichnungen und sammelte Gesteine, Pflanzen und Tiere aller Art. Mit der Weltumsegelung wurde Darwins Ruhm begründet.

Noch vor wenigen Jahrhunderten glaubte man, dass die Erde mit allem, was darauf lebte, erst vor einigen Jahrtausenden erschaffen worden sei. Als selbstverständlich galt auch, dass es seit dem Schöpfungstag keine wesentlichen Veränderungen gegeben habe. Einige Wissenschaftler aber hielten dies für falsch. Auch Darwin war nicht von dieser Schöpfungstheorie überzeugt. Er vermutete, dass alle heute lebenden Pflanzen und Tiere aus gemeinsamen Vorfahren hervorgegangen seien. Aber noch fehlten ihm für diese Theorie die Beweise. In mühevoller Kleinarbeit suchte er sie nahezu 23 Jahre lang.

Darwin studierte tausende von Pflanzen und Tieren, die er während seiner berühmten Seereise mit der "Beagle" und später gesammelt hatte. Ihn interessierte, wie sie lebten, wie sie sich vermehrten, wie sie sich den unterschiedlichen Klimazonen und ihren verschiedenen Lebensbedingungen anpassten. Er begann Bienen, Eidechsen und Pinguine zu züchten und befasste sich mit zahlreichen Experimenten.

Nach und nach hatte der Forscher so viele Beweise für seine Theorie zusammengetragen, dass er sie 1859 in einem Buch veröffentlichte. Es hieß "Der Ursprung der Arten durch natürliche Auslese" und schlug ein wie eine Bombe. Schon am Erscheinungstag war die erste Auflage von 1.250 Exemplaren vergriffen.

In seinem Buch gelang es Darwin, überzeugend nachzuweisen, dass sich die heute lebenden Formen der Tier- und Pflanzenwelt im Lauf der Zeit aus einfacheren Formen entwickelt haben. Diese Entwicklung oder "Evolution" erklärt sich der Forscher durch das "Überleben der Tauglichsten" (Survival of The Fittest) im "Kampf ums Dasein". Der Darwinismus, die Lehre von der Verwandtschaft aller Lebewesen, schockierte die Christliche Welt.

1871 erregte Charles Darwin die Welt mit einem weiteren Buch aufs Neue. Es hieß "Die Abstammung des Menschen". Diesmal zeigte der Wissenschaftler auf, dass auch die heutigen Menschen das Ergebnis eines langen Entwicklungs- und Ausleseprozesses sind. Er behauptete, dass Menschen und Menschenaffen miteinander nahe verwandt sind und gemeinsam von unbekannten Vorfahren abstammen, die vor vielen Jahren auf der Erde lebten, als es noch keine Menschen oder Menschenaffen gab.

Darwin stützte seine Behauptung auf das Vorhandensein von verkümmerten Körperteilen, die einst einmal eine Funktion innehatten: Auch der Mensch unterlag also im Laufe der Zeit Veränderungen.

Gäbe es keine natürliche Auslese, wäre die Welt schon längst von allen möglichen Tieren übervölkert.

Darwin bewies, dass alle Lebewesen mehr Nachkommenschaft erzeugen, als die Natur ernähren kann. Allein ein einziges Elefantenpaar hätte unter normalen, ungestörten Verhältnissen in 750 Jahren eine Nachkommenschaft von 19 Millionen Elefanten. Weil die sich niemals ernähren könnten, beschränkt die Natur selbst die Anzahl der Lebewesen, indem sie sie durch Krankheiten, Unfälle oder natürliche Feinde vernichten lässt. Nur die Anpassungsfähigsten überleben.

Der Darwinismus, die Lehre von der Verwandtschaft aller Lebewesen, fand bis in die Neuzeit hinein entrüstete Gegner. In einem Staat der USA wurde erst 1968 ein Gesetz aufgehoben, das jedem Strafe androht, der den Darwinismus vor Schülern auch nur erwähnte .


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